verwendete Hintergrundmusik: 
CO.AG Music
You Are A Memory
Message To Bears
"Dear Elise" ist eine interaktive Szene mit Point-and-Click-Mechanik, die auf einem Comic basiert,
den ich gezeichnet habe. In einem atmosphärischen, lebendigen Charakterportrait soll hier ein
Ausblick auf den Hintergrund und den Charakter des Protagonisten gegeben werden: Ein
Auftragsmörder, der in einer kriegzerfressenden Welt das Motel, in dem er wohnt, nur für Aufträge
verlassen darf und sehnsüchtig auf das Eintreffen einer Nachricht von seiner Liebsten wartet.
Hierbei soll ein gewisser Comiclook beibehalten werden, damit sich das ganze fast wie eine eigene,
kleine, interaktive Comicseite anfühlt.
Inspiriert ist die Szenerie von einem breiten Potpourri aus Cyberpunk, Postapokalypse, Neon, Drei-
Uhr-Morgens-Großstadt-Ästhetik und der Musikrichtung Post Rock. Es war mir wichtig, eine
Stimmung zu vermitteln, die den verschiedenen Emotionen -Sehnsucht, Melancholie, Müdigkeit,
Rastlosigkeit und dennoch eine eigentümliche Ruhe- wie Instrumenten in einem Lied genügend
Raum gibt, um für sich wirken zu können. Die Isolation des Protagonisten inmitten einer
schlaflosen Großstadt, ein grotesker Anblick in einer untergegangenen Welt. All die Lichter und
Gedanken lassen ihn, augenscheinlich fernab von allem, doch nicht zur Ruhe kommen. Der Grund
für diese Schlaflosigkeit ist eine immense, innere Unruhe, da der Protagonist sehnsüchtig darauf
wartet, endlich wieder einen Auftrag in seinem Postfach zu finden, um seine Liebste draußen
wiederzusehen, über deren Verbleib er im Ungewissen ist. Selbst das Radio, eine der wenigen
verbliebenen Portale zur Außenwelt, gibt ihm keinerlei hilfreichen Aufschluss.

Alles, was draußen ist oder von dort kommt ist somit aufregend und von höchster Relevanz, da es
Nähe zu Elise bedeutet. Die Zeit, die verstreicht, bis er wieder bei ihr sein kann, der
Radiolautsprecher, der möglicherweise Auskunft über die Lage draußen geben könnte oder aber
auch die Flasche Whiskey, die sie sich im Geheimen gemeinsam auf dem Dach des Motels geteilt
hatten. Hier habe ich viel mit den Farben gearbeitet: Die Rosatöne tränken alles, was sich in
außerhalb des Motels abspielt oder von dort kommt, der Rest der Szene ist in ein tiefes Blau
getaucht, der Alltag, in dem der Protagonist inmitten seiner Warterei schwimmt.
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Transmedialer Ansatz
Der Prototyp wird aktuell zu einem Kammerspiel in Monologen in Form von Briefen umkonzeptioniert. Hierbei wird vor allem das paradoxe Gefühl der Einsamkeit und Isolation inmitten einer gefüllten Großstadt - oder auch nur eines Zuschauerraums - aufgegriffen. 
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